Warum muss ich lüften?
Ausführlicher erklärt: Die Anforderungen an die Gebäude, in denen wir leben, verändern sich. Immer bessere Standards von Dämmmaterialien und Fenstern sorgen dafür, dass die Gebäude von heute dichter sind als je zuvor.
Durch diese Entwicklung muss weniger Energie dazu aufgewendet werden, um die Raumtemperatur angenehm zu halten. Jedoch gibt es auch erhebliche Nachteile, wenn nicht für eine ausreichende Lüftung gesorgt wird: Die in einem durchschnittlichen deutschen Haushalt täglich anfallende Wassermenge in Form von in der Raumluft enthaltenem Wasserdampf ist größer als 10 Liter. In modernen Gebäuden kann diese Wassermenge nur durch Lüftungsmaßnahmen abgeführt werden, um Bauschäden, Schimmelbefall und Hygieneprobleme zu vermeiden. Hinzu kommen die aus dem Einsatz moderner Bau- und Betriebsstoffe in einem Gebäude anfallenden Luftinhaltstoffe, die die Atemluft belasten und ebenfalls abgeführt werden müssen. Das heißt: die mit Inhaltsstoffen belastete Raumluft muss fortgelüftet werden.
Zum Ausgleich dieser Fortluft ist ein dementsprechender Außenluftvolumenstrom bereit zu stellen. Er setzt sich zusammen aus einem Luftvolumenstrom durch unvermeidbare Leckagen und einem Volumenstrom durch lüftungstechnische Maßnahmen: Fensteröffnen oder mechanische Lüftung.
Mit dem unverzichtbaren Lüftungskonzept nach DIN 1946-6 wird bestimmt, wie hoch der Außenluftvolumenstrom ist, der zum Feuchteschutz des Gebäudes erforderlich ist. Wenn dieser Luftvolumenstrom auch bei Abwesenheit der Bewohner dauerhaft und stets gewährleistet wird, genügt es, mit den Fenstern zu lüften. Einfacher, komfortabler und sicherer ist es, eine mechanische Lüftungsanlage einzusetzen.
Was bringt mir eine Wohnungslüftungsanlage?
Ausführlicher erklärt: Der wichtigste Nutzen einer Wohnungslüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ist der positive Effekt auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bewohner. Zudem hilft eine Lüftungsanlage dabei, Heizkosten einzusparen, da weniger Wärme verloren geht als bei sonstigen Lüftungstechniken. Je besser sich die Lüftung am realen Bedarf orientiert, desto größer ist dieser Nutzen.
Die Atemluft ist unser Lebensmittel Nr. 1. Ihre Qualität ist von herausragender Bedeutung für unsere Gesundheit. Besonders Menschen, die unter Allergien leiden, profitieren erheblich von einer mit wenigen Schadstoffen belasteten Luftversorgung. Frische Außenluft beinhaltet viel weniger Luftinhaltstoffe, die die Gesundheit gefährden können, als die "normale" Raumluft. Die Aufbereitung der Außenluft durch Filterung trägt zusätzlich zur Verbesserung der Raumluft bei. Der Austausch der belasteten Raumluft gegen Frischluft ist daher äußerst sinnvoll. Alle sachgerecht ausgeführten Lüftungsanlagen, die für eine gute Frischluftversorgung sorgen, also Abluftanlagen, Zu- und Abluftanlagen mit und ohne Wärmerückgewinnung, leisten für den Gesundheitsaspekt wesentliches.
Genauso wichtig für ein gesundes Raumklima ist der Einsatz von Bau- und Betriebsstoffen mit möglichst geringer Abgabe von Schadstoffen an die Raumluft. Solche Emissionen aus Stoffen bzw. Immissionen in die Raumluft werden in der heutigen Gesellschaft noch viel zu wenig hinterfragt.
Ein modernes Gebäude ist luftdicht gebaut. Es verfügt über eine sehr gute Wärmedämmung. Dann verliert es mehr Wärme über Lüftungsvorgänge als über die Bauteile. Dies gilt auch ohne dauerhaft gekippte Fenster in Schlaf- und Nebenräumen. Verhindern Sie als Bewohner eines Hauses die ineffiziente Kipplüftung, erzielen Sie wesentliche Energieeffizienzverbesserungen bei der Gebäudewärmeversorgung durch ein sachgerechtes Lüftungsverhalten.
Ein ausreichend komfortabler Austausch der Innenluft gegen Frischluft lässt sich durch Lüftungsanlagen realisieren. Anlagen mit Wärmerückgewinnung sind sogar in der Lage, mit einfachen Wärmerückgewinnungssystemen die in der Abluft enthaltene Wärme nahezu komplett zurück zu gewinnen. Die zurück gewonnene Wärme kann so groß sein, dass die komplette Wärmeversorgung des Gebäudes auf diesem Wege gewährleistet wird. Natürlich erfordert diese Wärmeversorgung zusätzliche Investitionen. Nahezu immer sind die Investitionen jedoch erheblich niedriger, als Aufwendungen in die Wärmeversorgung anderer Art, z. B. für Kleinwärmekraftkopplungsanlagen.
Gebäude werden beim Neubau oder der Modernisierung entsprechend der Energiesparverordnung oder als Passivhaus gedämmt und ausgeführt. Nicht selten werden sogar weiterführende Standards nach den Passivhausrichtlinien oder Plushausenergieanforderungen realisiert. Die Energiesparverordnung schreibt ein Dämmkonzept, ein Dichtheitskonzept und ein Lüftungskonzept vor. Der eine oder andere Architekt, Planer und Installateur mag bei diesen Konzepten vor Probleme gestellt sein. Für eine dauerhaft zufriedenstellende Gebäudebewirtschaftung ist die Umsetzung solcher Konzepte jedoch unverzichtbar.
Wie funktioniert ein Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung?
Der Wärmetauscher entnimmt die einhaltenden Wärme der Abluft (21°C) und führt diese der Außenluft (0°C) zu. Dabei erwärmt sich sich die Zuluft auf 19 °C sowie kühlt sich die Fortluft auf 2 °C ab. Bei diesem Beispiel wurde von einem Wärmebereitstellungsgrad von 90% ausgegangen. Dieser Wärmebereitstellungsgrad ist abhängig von der Außentemperatur, Innentemperatur und den zu fördern Luftvolumenstrom
In welchen Gebäuden ist eine Wohnungslüftungsanlage sinnvoll?
Ausführlicher erklärt: Aus unserer Sicht ist es erforderlich, beim Neubau und im Modernisierungsfall als Ergänzung zum passiven Wärmeschutz von Gebäuden eine Lüftungsanlage zu installieren. Besonders bei der Modernisierung stellt die intelligente Kombination von Dämmung und Lüftung eine betriebswirtschaftlich sinnvolle Alternative zu allen Einzeltechnikvarianten dar. Nur ein Gebäude mit Lüftungsanlage ist langfristig für die Zukunft gerüstet, da so die Steigerung der Energieeffizienz einhergeht mit einer Minimierung der Schadstoffbelastung der Raumluft. Nicht umsonst bezeichnet man in der Schweiz diese Technik als Komfortlüftung.
Wichtigstes Hilfsmittel zur Planung einer Lüftungsanlage in Wohngebäuden ist die Erstellung eines Lüftungskonzeptes nach DIN 1946-6 "Lüftung von Wohnungen". Dort wird ermittelt, wie hoch der zum Feuchteschutz erforderliche Luftvolumenstrom in einem Gebäude ist. Es wird aufgezeigt, in welcher Weise dieser Volumenstrom hergestellt werden kann. Wer als Sachkundiger bei Neubau oder Modernisierung nicht ausreichend verständlich darauf hinweist, wie dieser Feuchteschutz zu gewährleisten ist, haftet für Schäden.
Wie teuer ist eine Wohnungslüftungsanlage?
In aller Kürze: Ein Lüftungsgerät kostet je nach Leistung und Effizienz zwischen 800 und 8.000 €. Hinzu kommen je nach Einzelfall und Technik das Luftkanalsystem und die Montage des Gerätes.
Ausführlicher erklärt: Je nach Interessenlage gibt es zur dieser Fragestellung alle nur vorstellbaren Ergebnisse und Informationen, die auch für den Fachmann immer schwieriger zu lesen und zu verstehen sind.
Einen sachkundigen und verständlichen Überblick über die Systeme zur Beheizung und Warmwasserbereitung von Wohngebäuden für den Neubau gibt das Buch „Welche Heizung braucht das Haus? Systeme der Heiz- und Lüftungstechnik im Vergleich“ von Rolf Schmidt, Januar 2010.
Die vorgenannte Schrift geht einen pragmatischen Weg. Sie betrachtet die Systeme am Beispiel eines neu errichteten Einfamilienhauses, das als Referenzhaus dient. Dabei werden die Standards der Energieeinsparverordnung (EnEV) und der Förderkriterien der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) berücksichtigt und danach mit möglichst aktuellen Preisen (Stand 2010) die einzelnen Systemvarianten miteinander verglichen.
Auch zur Betrachtung von Modernisierungsmaßnahmen im Wohnungsbestand liefert die Schrift Aussagen, wie ausgehend von den Standards der 60er, 70er und 80er Jahre die aktuellen energetischen Vorgaben von EnEV und KfW durch Maßnahmen erreicht werden können.
Die Berechnungsergebnisse, die Investitionskosten und die Verbrauchskosten der Alternativen sind verständlich in Tabellen, Diagrammen und vergleichenden Darstellungen zusammengefasst. Sie sollen es dem Architekten, Planer und Bauherr ermöglichen, die verschiedenen Varianten der Heizungs- und Lüftungstechnik miteinander vergleichen und die für jeden Einzelfall sinnvollste Lösung finden zu können.
Der Jahresheizwärmebedarf des Referenzgebäudes beträgt 64,29 kWh/m²*a. Bei einer Leistung von H=0,38 W/m²*a erreicht das Referenzhaus eine Anlagenaufwandszahl (Verhältnis zwischen Aufwand an Primärenergie und Energiebedarf des Gebäudes) von ep=1,17 und einen Primärenergiebedarf von 89,72 kWh/a. Nach dem Stand der Technik ist, unter Berücksichtigung der DIN 1946-6, eine Maßnahme zur Sicherstellung des Luftvolumenstroms zum Feuchteschutz unerlässlich. So ergibt der Anlagenvergleich in allen Fällen den erforderlichen Einsatz einer Lüftungsanlage.
Der Investitionsaufwand für die komplette Wärmeerzeugungsanlage, d. h. Geräte einschließlich Installation und Luftkanalsystemen ist in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.
Das Referenzhaus, das nicht mit dem Referenzgebäude nach EnEV 2009 zu verwechseln ist, weil es im Jahr 2001 errichtet wurde, ist zweigeschossig, nicht unterkellert und hat 150 m² Wohnfläche mit 575 m³ Raumvolumen. Zugrunde liegt der energetische Standard der EnEV 2002. Die für die Berechnungen eingesetzten Systeme sind eine Auswahl aktueller Kombinationen mit Wohnungslüftung und Solarkollektoren auf der Grundlage von Gasbrennwert-, Wärmepumpen- und Pelletanlagen. Die Ergebnisse der Vergleichsrechnungen basieren auf dem Rechenprogramm EPASS-Helena, Version 4.8, mit den Randbedingungen nach EnEV 2009.
Nummer | Anlagenvariante | Wärmebereitstellungsgrad in % | Investitionsaufwand einschließlich MwSt in € |
---|---|---|---|
Tabelle: Investitionskosten kompletter Wärmeerzeugungsanlagen | |||
1 | Gasbrennwert mit Abluftanlage | - | 13.090 |
2 | Gasbrennwert mit Zu-/Abluftanlage | 80 | 16.343 |
3 | Gasbrennwert mit Zu-/Abluftanlage | 92 | 18.921 |
4 | Gasbrennwert mit Zu-/Abluftanlage | 96 | 21.063 |
5 | Gasbrennwert mit Zu-/Abluftanlage und 7,2 m2 Solarthermie zur Trinkwarmwassererwärmung | 96 | 25.168 |
6 | Gasbrennwert mit Zu-/Abluftanlage und Abluftwärmepumpe | 220 | 22.372 |
7 | Luft-/Wasser-Wärmepumpe mit Zu-/Abluftanlage | 80 | 23.256 |
8 | Sole-/Wasserwärmepumpe | - | 23.256 |
9 | Pelletkessel | - | 22.139 |
Betrachtet man ausschließlich die LüftungsGeräte ohne Installation und Kanalsysteme gelten die folgenden Richtpreise:
Art des Gerätes | Preisspanne Gerät inkl. MwSt. in Euro | Zusatzkosten Montage inkl. MwSt. in Euro |
---|---|---|
Tabelle: Ungefähre Richtpreise für Wohnungslüftungsanlagen ohne Kanalsystem und Montage | ||
Dezentrales Gerät | 800-1400 | - |
Abluftanlagen mit Zuluft über Fensteröffnungen | 400-600 | 500-700 |
Zu-/Abluftanlagen ohne Wärmerückgewinnung | 900-1.200 | 1.400-1.700 |
Zu-/Abluftanlagen mit Wärmerückgewinnung | 3.000-5.000 | 1.500-2.500 |
Zu-/Abluftanlagen mit Wärmepumpe | 6.000-8.000 | 1.500-2.500 |
Wann rechnet sich eine Wohnungslüftungsanlage?
Ausführlicher erklärt: Die in der Antwort zu 5. genannte Schrift „Welche Heizung braucht das Haus?“ weist für die betrachteten Systeme auch die Betriebskosten aus.
Diese basieren auf folgenden Energiepreisen (Preise gelten inklusive MwSt. und Abgaben):
Energieträger | Energiepreis inkl. MwSt. und Abgaben |
---|---|
Tabelle: Energiepreise nach Energieträgern | |
Strom | 0,192 €/kWh |
Wärmepumpenstrom | 0,1382 €/kWh |
Gas | 0,0565 €/kWh |
Pellet | 0,038 €/kWh |
Bitte beachten Sie, dass diese Preise als Grundlage für die Berechnungen genommen wurden, sie sind jedoch nach aktuellen Entwicklungen eher nach oben zu korrigieren. Sie führen für das Referenzhaus nach EnEV 2009 zu folgenden Jahresenergieverbrauchswerten und –kosten. Zu beachten ist hier, dass die Varianten Nr. 1 und 2 die Anforderungen der EnEV 2009 nicht erfüllen.
Nummer | Anlagenvariante | Endenergie kWh/a | Energiekosten in €/Jahr |
---|---|---|---|
Tabelle: Investitionskosten kompletter Wärmeerzeugungsanlagen | |||
1 | Gasbrennwert mit Abluftanlage | 13.738 | 1.105,44 |
2 | Gasbrennwert mit Zu-/Abluftanlage | 11.659 | 1.016,92 |
3 | Gasbrennwert mit Zu-/Abluftanlage | 11.215 | 978,55 |
4 | Gasbrennwert mit Zu-/Abluftanlage | 11.050 | 960,10 |
5 | Gasbrennwert mit Zu-/Abluftanlage und 7,2 m2 Solarthermie zur Trinkwarmwassererwärmung | 8.593 | 1.060,90 |
6 | Gasbrennwert mit Zu-/Abluftanlage und Abluftwärmepumpe | 6.296 | 932,19 |
7 | Luft-/Wasser-Wärmepumpe mit Zu-/Abluftanlage | 4.744 | 841,00 |
8 | Sole-/Wasserwärmepumpe | 3.412 | 665,75 |
9 | Pelletkessel | 27.012 | 1.304,26 |
Das individuelle Nutzerverhalten in der Praxis beeinflusst die realen Verbrauchswerte zur Wärmeversorgung von Gebäuden erheblich.
Bild 1 zeigt, dass abhängig von der täglichen Öffnungsdauer der Fenster der Wärmeverlust rasch wesentlich höher ausfällt, als es die Normwerte berücksichtigen. So kann eine kontrollierte Be- und Entlüftung erhebliche Einspareffekte auslösen.
Die für die einzelnen Varianten in der Schrift "Welche Heizung braucht das Haus" (siehe Abschnitt 5) ausgewiesenen Verbrauchsdaten belegen, dass Wohnungslüftungsanlagen mit Wärmeübertrager den Energieverbrauch des Beispielhauses um ca. 15 % senken. Bei einem Einsatz von Wärmepumpen reduziert sich der Verbrauch sogar um bis zu 70 % und mehr. Die Jahresenergiekosten können so um cirka die Hälfte gesenkt werden.
Ohne Förderung errechnen sich dennoch teilweise lange Amortisationszeiten von 20 bis 40 Jahren. Ursache hierfür ist, dass die Strompreise zu über 50 % durch Abgaben belastet sind, die zur Förderung Erneuerbarer Energien eingesammelt werden und die effiziente Techniken zur Energieeinsparung belasten.
Unberücksichtigt bei diesen Vergleichsrechnungen ist naturgemäß der zweite Hauptnutzen der Lüftungstechnik: die Verbesserung der gesundheitlichen Faktoren. Lüftungsanlagen, am besten mit Wärmerückgewinnung, sind im Hinblick auf Komfort, Gesundheit und Energieeffizienz unverzichtbar.
Nicht zuletzt aus diesem Aspekt erklärt sich die zunehmende Ausbreitung der Wohnungslüftung im Neubau. Noch zu wenig bekannt sind die Chancen der Wohnungslüftung im Gebäudebestand. Bei der Modernisierung ist es zunächst unerlässlich, Mängel im passiven Wärmeschutz durch Maßnahmen anzugehen, die die Transmissionswärmeverluste durch die Bauteile verringern. Um Ergebnisse zu erzielen, wie sie einem modernen Stand nach EnEV entsprechen, ist die alleinige Verbesserung der Wärmedämmung oft nicht wirtschaftlich. Die Kombination von Wärmedämmung mit einer Lüftungsanlage erreicht herausragende Ergebnisse. Dabei spielt der wärmetechnische Ausgangspunkt eines Gebäudes eine entscheidende Rolle.
Bild 2 zeigt die Zuwachsinvestition je m²-Wohnfläche in Abhängigkeit vom wärmetechnischen Ausgangspunkt eines Gebäudes. Bei einem in den 90er Jahren errichteten Gebäude mit einem spezifischen Energiebedarf zur Wärmeversorgung von 135 kWh/m² pro Jahr wird die Verbesserung der Wärmedämmung nur wenig Effekt erzielen. Der Aufwand steht dort in einem relativ schlechten Verhältnis zum Nutzen. Die spezifischen Zusatzinvestitionen für die Wärmedämmmaßnahme werden ab einer, durch die Dämmung wirtschaftlich erzielbaren Energieeinsparung von rund 17 kWh/m² pro Jahr auf dann etwa 118 kWh/m² pro Jahr für das Gebäude höher als die Aufwendungen für den Einsatz eines Lüftungsgerätes mit Wärmerückgewinnung. Um, ausgehend von ca. 135 kWh/m²a, den Zielwert von 85 kWh/m² pro Jahr zu erreichen sind Zusatzaufwendungen von etwa 15 kWh/m² pro Jahr für die Verbesserung der Dämmung und weitere rund 70 kWh/m² pro Jahr für eine Lüftungsanlage erforderliche. Allein durch die Wärmedämmung kann man einen Zielwert von 100 kWh/m² erreichen.
Anders sieht es bei Gebäuden aus, die in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts errichtet wurden. Dort sind die Zuwachskosten der Verbesserung des baulichen Wärmeschutzes zunächst geringer als die Kosten des Einsatzes eines Lüftungsgerätes. Die Kombination beider Maßnahmen führt zu einem günstigeren Ergebnis als der jeweils alleinige Einsatz von Lüftungsanlage oder Wärmedämmung.
Welche Lebensdauer hat eine Wohnungslüftungsanlage?
Ausführlicher erklärt: TZWL hat vor einiger Zeit die Ausarbeitung „Kanaluntersuchung Lüftungsanlage“ veröffentlicht, die ausweist, in welchem Zustand sich eine im Jahr 1984 errichtete Lüftungsanlage befindet. Es gibt eine große Anzahl an Anlagen, die seit über 25 Jahren in Betrieb sind. Bemerkenswert gut ist auch der Zustand der Luftkanäle nach dieser langen Betriebszeit.
Nach unserem Ermessen kann daher von einer Mindestlebensdauer von 20 Jahren ausgegangen werden.
Wo bekomme ich Beratung, und einen Handwerker, der sich mit Lüftungsanlagen auskennt?
Sie suchen nach Beratung: Es gibt eine Vielzahl von Architekten, Fachplanern und Energieberatern, die über Erfahrungen mit Planung und Bau von Wohnungslüftungsanlagen verfügen. Hinzu kommen unter anderem noch Energieberatungsstellen und Energieversorger. Zusätzlich können Sie, neben unserem Portal, folgende Internetportale zur Information aufsuchen:
- www.nei-dt.de Niedrig Energie Institut (NEI)
- www.baulinks.de Links und Fachartikel
- www.enbausa.de Energetisch Bauen und Sanieren
- www.wohnungslüftung-ev.de Bundesverband für Wohnungslüftung e.V.
- www.eboek.de ebök Planung und Entwicklung GmbH
- www.lassen-sie-lueften.de Qualitätssicherung am Bau
- www.frischlufttechnik-ig.de Intelligent Wohnen und Leben
- www.energieagentur.nrw.de Energieagentur NRW
- www.hea.de Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung e.V.
- www.effizienz-dortmund.de Initiative „Effizienz Dortmund“
- www.energiereferat.stadt-frankfurt.de Energiereferat Stadt Frankfurt
- www.bsu.hamburg.de Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt - Stadt Hamburg
- www.proklima-hannover.de proKlima - Der enercity-Fonds
Sie suchen nach Handwerkern: Sachkundige Handwerker sind oftmals nicht einfach zu finden. Sinnvoll ist es, nach Referenzanlagen zu fragen und diese zu besuchen.
Nach der Auswahl eines Lüftungsgerätes auf der Grundlage des Energiekonzeptes hilft die Anfrage nach Informationen beim Hersteller. Die Hersteller und Anbieter von Lüftungsanlagen verfügen oft über einen Stamm von Handwerksbetrieben, die zum Einbau der Herstellerprodukte gezielte Informationen und Praxisausbildungen erhalten haben.
Im Folgenden finden Sie Seiten, auf denen Sie gezielt nach Handwerkern mit bestimmten Fachkenntnissen in ihrer Umgebung suchen können.
- www.wasserwaermeluft.de Gezielte Handwerkersuche der SHK
- www.energiehandwerker.de Gezielte Handwerkersuche des IWR
Wie hoch ist der Stromverbrauch einer Lüftungsanlage?
Ausführlich erklärt: Über die Höhe des Stromverbrauchs eines Lüftungsgerätes ohne Wärmepumpe gibt die spezifische Ventilatorleistung (pel,vent), die wir in unserem eBulletin und den Gerätedaten ausweisen, Auskunft. Die Angabe erfolgt in Wh/m³.
Durch die Multiplikation des Messwertes mit dem Nennluftvolumenstrom errechnet sich die aufgenommene Leistung des Gerätes. Bei durchgehendem Betrieb des Lüftungsgerätes lässt sich der Stromverbrauch durch die Multiplikation der Geräteleistung mit der Betriebszeit, bei Dauerbetrieb 8.760 Stunden im Jahr, ermitteln.
Beispiel:
Berechnung des Stromverbrauchs einer Anlage | |
---|---|
pel,vent | 0,2 Wh/m3 |
x | |
Luftvolumenstrom | 200 m3/h |
x | |
jährliche Betriebszeit | 8.760 h/a |
= | |
Stromverbrauch | 350 kWh/a |
Welche Wartungen müssen durchgeführt werden?
In aller Kürze: Eine Wohnungslüftungsanlage sollte mindestens einmal jährlich selbst oder vom Fachmann eingestellt, gewartet und gereinigt werden. Besonders die Filter müssen regelmäßig ausgetauscht werden.
Ausführlicher erklärt: Drei Bereiche sind beim Thema Wartung besonders anzusprechen:
1. Einhaltung der Luftvolumenströme laut Lüftungskonzept
2. Austausch der Filter
3. Reinigung der Luftleitungen
Zu 1.
Im Rahmen der Inbetriebnahme reguliert der Fachhandwerker die im Lüftungskonzept festgelegten Luftvolumenströme in den Luftauslässen und –ventilen ein. Es ist sinnvoll, sich das Protokoll der Einregulierung nach der Installation aushändigen zu lassen. Zudem sollte die Einstellung im Rahmen einer jährlichen Wartung überprüft werden, da insbesondere durch die Reinigung der sichtbaren Teile der Lüftung die ursprünglichen Einstellungen verloren gehen können.
Zu 2.
Je nach Staubanfall und erhöhten Pollenbelastungen, zum Beispiel im ländlichen Einsatzbereich, verstopfen die Gerätefilter mehr oder weniger rasch. Dies hat zur Folge, dass die Lüftungsleistung des Gerätes abnimmt. Die vielfach von Herstellern integrierte, meistens zeitabhängige Filterüberwachung liefert oft ausreichende Hinweise darauf, ob Sie den Filter zeitnah wechseln sollten. Effizienter ist eine Filterüberwachung, bei der der Zustand der Filter automatisch berücksichtigt wird.
Wichtig ist, dass ein leicht wahrnehmbares Signal auf die Notwendigkeit des Filteraustauschs hinweist. Eine Warnlampe am Aufstellungsort des Lüftungsgerätes reicht nicht aus. Die Meldung sollte im Aufenthaltsbereich der Bewohner erfolgen. Filterwechsel sind vierteljährlich bis jährlich erforderlich. Dabei spielt die eingesetzte Filterklasse eine Rolle. Geräte mit einer H-Kennzeichnung verfügen mindestens über Filter der Klasse F 5 nach DIN EN 779.
Zu 3.
Für die Reinigung der Luftleitungen sollten Revisionsöffnungen an geeigneter Stelle und kurze Luftleitungen vorgesehen werden. Es empfiehlt sich, eine Fachfirma mit der Reinigung und Wartung der Anlage zu beauftragen. Die Arbeiten, die in der DIN 1946-6 beschrieben sind, sollten jährlich erfolgen. Die Techniker kontrollieren hierbei den Zustandes der Anlage und überprüfen die einwandfreie Funktionsweise.