Ein Lüftungsgerät kostet je nach Leistung und Effizienz zwischen 800 und 8.000 €. Hinzu kommen je nach Einzelfall und Technik das Luftkanalsystem und die Montage des Gerätes.
Wie teuer ist eine Wohnungslüftungsanlage?
Was kostet eine Wohnungslüftungsanlage?
Je nach Interessenlage gibt es zur dieser Fragestellung alle nur vorstellbaren Ergebnisse und Informationen, die auch für den Fachmann immer schwieriger zu lesen und zu verstehen sind.
Einen sachkundigen und verständlichen Überblick über die Systeme zur Beheizung und Warmwasserbereitung von Wohngebäuden für den Neubau gibt das Buch „Welche Heizung braucht das Haus? Systeme der Heiz- und Lüftungstechnik im Vergleich“ von Rolf Schmidt, Januar 2010.
Die vorgenannte Schrift geht einen pragmatischen Weg. Sie betrachtet die Systeme am Beispiel eines neu errichteten Einfamilienhauses, das als Referenzhaus dient. Dabei werden die Standards der Energieeinsparverordnung (EnEV) und der Förderkriterien der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) berücksichtigt und danach mit möglichst aktuellen Preisen (Stand 2010) die einzelnen Systemvarianten miteinander verglichen.
Auch zur Betrachtung von Modernisierungsmaßnahmen im Wohnungsbestand liefert die Schrift Aussagen, wie ausgehend von den Standards der 60er, 70er und 80er Jahre die aktuellen energetischen Vorgaben von EnEV und KfW durch Maßnahmen erreicht werden können.
Die Berechnungsergebnisse, die Investitionskosten und die Verbrauchskosten der Alternativen sind verständlich in Tabellen, Diagrammen und vergleichenden Darstellungen zusammengefasst. Sie sollen es dem Architekten, Planer und Bauherr ermöglichen, die verschiedenen Varianten der Heizungs- und Lüftungstechnik miteinander vergleichen und die für jeden Einzelfall sinnvollste Lösung finden zu können.
Der Jahresheizwärmebedarf des Referenzgebäudes beträgt 64,29 kWh/m²*a. Bei einer Leistung von H=0,38 W/m²*a erreicht das Referenzhaus eine Anlagenaufwandszahl (Verhältnis zwischen Aufwand an Primärenergie und Energiebedarf des Gebäudes) von ep=1,17 und einen Primärenergiebedarf von 89,72 kWh/a. Nach dem Stand der Technik ist, unter Berücksichtigung der DIN 1946-6, eine Maßnahme zur Sicherstellung des Luftvolumenstroms zum Feuchteschutz unerlässlich. So ergibt der Anlagenvergleich in allen Fällen den erforderlichen Einsatz einer Lüftungsanlage.
Der Investitionsaufwand für die komplette Wärmeerzeugungsanlage, d. h. Geräte einschließlich Installation und Luftkanalsystemen ist in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.
Das Referenzhaus, das nicht mit dem Referenzgebäude nach EnEV 2009 zu verwechseln ist, weil es im Jahr 2001 errichtet wurde, ist zweigeschossig, nicht unterkellert und hat 150 m² Wohnfläche mit 575 m³ Raumvolumen. Zugrunde liegt der energetische Standard der EnEV 2002. Die für die Berechnungen eingesetzten Systeme sind eine Auswahl aktueller Kombinationen mit Wohnungslüftung und Solarkollektoren auf der Grundlage von Gasbrennwert-, Wärmepumpen- und Pelletanlagen. Die Ergebnisse der Vergleichsrechnungen basieren auf dem Rechenprogramm EPASS-Helena, Version 4.8, mit den Randbedingungen nach EnEV 2009.
Rechenbeispiel: Wohnungslüftungsanlage
Betrachtet man ausschließlich die Lüftungsgeräte ohne Installation und Kanalsysteme gelten die folgenden Richtpreise:
Wie hoch ist der Strombedarf einer Wohnungslüftungsanlage?
Über die Höhe des Stromverbrauchs eines Lüftungsgerätes ohne Wärmepumpe gibt die spezifische Ventilatorleistung (pel,vent), die wir in unserem eBulletin und den Gerätedaten ausweisen, Auskunft. Die Angabe erfolgt in Wh/m³.
Durch die Multiplikation des Messwertes mit dem Nennluftvolumenstrom errechnet sich die aufgenommene Leistung des Gerätes. Bei durchgehendem Betrieb des Lüftungsgerätes lässt sich der Stromverbrauch durch die Multiplikation der Geräteleistung mit der Betriebszeit, bei Dauerbetrieb 8.760 Stunden im Jahr, ermitteln.
Bei Geräten mit Wärmepumpe wird zur oben genannten Geräteleistung der Wert der elektrischen Leistung des Kompressors addiert.